Kann man persönliches Glück messen?

Der Sinn des Lebens scheint für viele Menschen die Suche nach dem Glück zu sein. Aber glauben wir Menschen, die behaupten glücklich zu sein? Geben Menschen vor, glücklich zu sein, wenn es grade zur Situation passt? Reicht es uns, nach dem Glück zu suchen? Müssten wir es nicht auch finden und es im Zweifel auch beweisen? Kann man Glück beweisen? Bist Du glücklich? Diese Frage drückt doch augenblicklich Skepsis aus. Und wenn unser Gegenüber dann noch mit Nachdruck „Absolut“ antwortet, hört es sich für uns merkwürdig an. Haben wir da einen Zweifel in der Stimme gehört? 

Glück ist ein erstrebenswertes Ziel. Aber ist es messbar? Interessieren sich Therapeuten für das Glück als ein Ziel? Sind es nicht eher die Dinge, die dagegensprechen, die das Fachvolk interessiert? Wir analysieren, decken auf und schauen an, was im Leben falsch gelaufen ist. Natürlich ist nichts Falsches daran, einen Blick auf die Vergangenheit zu werfen, grade um zu verstehen. So können wir nachvollziehen, wie sich Denken und Reaktionsmuster entwickelt haben. Bleiben wir jedoch in dieser Analyse hängen, dann nutzt unser Ego dies, um eigene Neurosen zu verstärken. 

Was aber, wenn wir unsere Aufmerksamkeit auf unser Glück konzentrieren? Lässt sich Glück trainieren? Können wir uns darin üben, glücklicher zu sein? Wenn ja, dann müsste man es auch messen können. Wir müssten morgen sagen können, ich bin glücklicher als gestern. Was ist also die Messlatte für unser persönliches Glück? Wie also misst man es? 

Wird es deutlich an Dingen, die ich besitze? Das neue Handy? Das Auto, das ich fahre? Sofort regt sich Widerstand in uns. Selbst wenn wir alles besitzen, was unser Herz begehrt, ist das kein Garant für Zufriedenheit. 

Sind es Reisen, die wir machen? Aber was, wenn wir irgendwann alt und gebrechlich sind, hat unser Glück dann ein Ende? Auch das kann nicht stimmen. Hängt Glück von unserer Gesundheit ab? Ja und nein. Wenn wir krank sind, verändert sich vieles, aber zu behaupten, unser Glück wäre ausschließlich daran geknüpft, ist auch keine tragende Erklärung.

Dann sind es vielleicht die Menschen um uns herum, die als Quelle unseres Glücks gesehen werden können? Sind wir freundlich, zuvorkommend und zugewandt, dann bekommen wir dies auch zurück und alles ist gut? Nein. Aus Erfahrung wissen wir, dass wir uns gelegentlich ganz schön ins Zeug legen und unser Gegenüber dennoch unleidlich oder gestresst reagiert. Außerdem ist schnell nachzuvollziehen, dass es ein anstrengendes Unterfangen sein würde, müssten wir uns immer so verhalten, dass die Person, die um uns ist, zufrieden ist. 

Häufig machen wir die Erfahrung, dass Glück flüchtig ist und dass wir es mehr zufällig erreichen. Es weilt nur einen kurzen Moment und dann scheint die Suche erneut zu starten. 

Ist es tatsächlich so, das Glück zu erlangen, nicht Teil des universellen Plans ist, wie Freud es andeutete? Wir beschäftigen uns damit, Leiden, wie zum Beispiel Angst und Depression, erträglicher und handhabbarer zu machen, darüber wird viel gesprochen und geschrieben. Aber ist das der Weg? 

Ließe sich Glück messen, könnten wir es dann lernen? Wo können wir Glück finden, um es messen zu können? Hier geht es nicht nur um unseren Intellekt, nicht nur um unsere Gefühle, um unser Herz oder unsere Seele. Hier geht es um die Gesamtheit unseres Daseins. 

Raus gehts nach innen!©

Beginnen wir unsere Suche also in uns.

Ein spannender und lohnender Prozess liegt vor uns. Der Blick in die Vergangenheit? Ja auch. Der Blick in die Zukunft? Ja. Vor allem aber präsent sein im Augenblick. Dazu soll dieser Block dienen.

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